Centro Jesús Amigo

Das Kinder- und Jugendzentrum “Centro Jesús Amigo” in Juigalpa, Nicaragua fördert seit mehr als 15 Jahren sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche mit dem Ziel, Bildung in einem sicheren Umfeld zu ermöglichen. Jeden Tag besuchen 90 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und vierzehn Jahren das Centro. Dort werden sie durch pädagogisch qualifizierte Fachkräfte unterstützt.

Die Kinder und Jugendliche kommen aus einkommensschwachen Familien, die am Existenzminimum leben. Oft fehlt es an stabilen Strukturen und Möglichkeiten zur Förderung der Schulbildung innerhalb der Familien. Viele Kinder müssen zum Einkommen der Familie beitragen, wodurch ihnen ein kindgerechtes Aufwachsen verwehrt bleibt.

Ziele

  • Individuelle Förderung zur Unterstützung der schulischen Bildung
  • Schaffung eines sicheren Umfeldes
  • Förderung des Sozialverhaltens
  • Ermöglichung der kindgerechten Freizeitgestaltung
  • Beratung von Familien 

Entstehungsgeschichte

2006 wurde das Centro von der nicaraguanischen Caritas gegründet. Zuerst war es nur ein Mittagsessen-Angebot für die Kinder des Stadtteils Nuevo Amencer. Später wurden dort Englisch-, Kunst- und Nähkurse angeboten. Seit ungefähr zehn Jahren spezialisiert sich das Centro auf Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe und Freizeitangebote.

Team

Das Team des Centros setzt sich zusammen aus Lehrerinnen, Psychologinnen und Sozialarbeiterinnen. Maria Teresa Saballos leitet seit über zehn Jahren das Team.

Nicaragua

Nicaragua ist eines der ärmsten Länder Lateinamerikas. Aufgrund der politischen Instabilität, mangelnder Entwicklungs- und Bildungschancen, internationaler Interessen und Abhängigkeiten, sowie Korruption ist Nicaragua schwer gezeichnet. Mangelnde Zukunftsperspektiven führen zu Frustration, die sich in der machistisch geprägten Gesellschaft unter anderem in einer hohen Gewaltbereitschaft im familiären Umfeld entlädt, deren Opfer hauptsächlich Frauen und Kinder sind. Ein großes Problem für die nicaraguanische Bevölkerung sind mangelnde Bildungschancen. Die Analphabetenrate liegt heute in Nicaragua immer noch bei ca. 20%. Einige Kinder besuchen aus finanziellen Gründen keine Schule oder brechen diese vorzeitig ab. Durch die Corona-Pandemie hat sich dieses Problem verstärkt. Es gibt zu viele Herausforderungen und Defizite, die das Bildungssystem nicht stemmen kann.